****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Regenwald. Der Bildausschnitt wird dominiert von einem Exemplar des Nestfarnes (Asplenium nidus). Da die feinen Sporen leichte Verbreitung finden, trifft man ihn in den Regenwäldern von Ostafrika über die des tropischen Asiens bis hin nach Australien und Polynesien an.


a Taggeckos (Gattung Phelsuma) sind auf Madagaskar weitverbreitet, sie kommen auch in den Häusern vor. Allerdings gibt es eine Menge an Arten und Unterarten, die für den Laien kaum auseinanderzuhalten sind.

b Von der Fülle der Radnetzspinnen eine ausgewählt.

c Allein in Deutschland gibt es 1000 Arten von Rüsselkäfern. Wie viele in Madagaskar?

d Dieser Schönling allerdings war auch im Internet zu finden: Euchroea auripimenta, Madagascar flower beetle, auf einer Seite, die für den Verkauf tropischer Insekten wirbt - 49.99 US-Dollar: https://www.realbutterflygifts.com/insects/orange-madagascar-beetle).



a Schwer zu entdecken, doch dann im Blitzlicht brillierend: Es soll, nach Meinung eines erfahrenen Wald-Guides von Kirindi das vor einigen Jahren zum ersten Male beschriebene Chamäleon Furcifer nicosiai (Jesu, Mattioli & Schimmenti, 1999) sein.

b Sehr gut bekannt hingegen der Sichel-Vanga (Falculea palliata). Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gesamte Westküste. Alle der insgesamt 21 Arten von Vanga-Würgern kommen nur auf Madagaska vor.

c Sieht aus wie das Pendant zu den Breitmaulfröschen: der Zimt-Roller (Eurystomus glaucurus). Im Englischen viel bezeichnender "Broad-billed Roller" genannt.

d Und zur Abwechslung mal wieder ein Lemur, ein Sifaka. Hier ein Diadem-Sifaka (Propithecus diadema), der die Regenwälder in den Hochlagen des Ostens (hier Andasibe) bewohnt.


a Wie feucht es hier ist, lassen die lang herabhängenden Bartflechten erahnen.

b Die Orchidee Gastrorchis humblotii, eine der wenigen bemerkenswert blühenden Pflanzen, die – im Februar – zu sehen waren. 

c Viel weiter südlich dann, im Trockenwaldbereich Kirindy an der Westküste, Bäume, die zu beklettern sich gerade mal Lemuren leisten.

d Absolute Raffinesse! Auf Schritt und Tritt Ameisenkolonien mit auffallend großen Eingängen als Falle für Schlangen. Die Opfer schlüpfen auf der Suche nach einer geeigneten Wohnstätte hinein, lassen sich dort von den Ameisen mit Schnecken und größeren Insekten verwöhnen. Fett gefressen dann, verbarrikadieren die schurkischen Winzlinge den Ausschlupf und fressen das so getäuschte Reptil auf.


a So wie die Boas beweisen auch die Leguane die Verbundenheit mit Amerika: Oplurus cuvieri. Typisch für die Madagaskarleguane, der gewirtelte Schwanz.

b, c Verreaux's Sifaka (Propithecus verreauxi) in den Trockenwäldern des Westens. Am Morgen sind diese Lemuren hoch aktiv, springen von Ast zu Ast, ohne dass man als stiller Beobachter dafür einen Grund ausmachen kann. Fitnesstraining?

d Des Nachts im Schlafraum zertreten – Pech für das Tier und Glück für uns: offenbar mit schuhbewehrtem Fuß.



a, b Die kleineren Lemuren sind nachtaktiv. Aus gutem Grunde trauen sie sich tagsüber nicht hervor, zu viele Gefahren. Im Lichtkegel einer Taschenlampe verraten die leuchtenden Augenpaare ihr Dasein.

c Fast schon eine gewisse Berühmtheit: das Fingertier (Aye-Aye, Daubentonia madagascariensis). Es ist hierzulande der größte der nachtaktiven Primaten. Seine Finger und Zehen enden in Krallen, wobei der dritte Finger auffallend dünn ist. Mit ihm wird das Holz von Bäumen beklopft, um so mit dem hochempfindlichen Gehör Insektenlarven zu orten. Ist der Befund positiv, nagt das Aye-Aye mit scharfen Zähnen das Holz auf, umschließlich die Larve mit dem dünnen Finger herauszuangeln. Im Bild ein Aye-Aye, das zur Verkostung mit einer Kokosnuss herangelockt wurde.

d In Höhlen ist es auch tagsüber Nacht. 

e, f Höhlengrillen und Fledermäuse sind die Inhaber


Zackiges im Norden

a Vor dem Start noch ein bisschen Ruhe in geborgten vier Wänden.

b Die roten "Tsingy", bizarre Erosionsformationen bei Ankarana.

c Gipfelbesteigungen sind häufig so hart wie das Gestein, das es zu besteigen gilt.

d Aber es lohnt sich. Sukkulente, wie man sie sonst nicht sieht.


Kanalfahrt an der Ostküste

a Große Teile der Ostküste sind durch vorgelagerte Seen und die mit ihnen verbunden Kanäle charakterisiert. Badevergnügen inclusive.

b Boote in klassischer Einbaum-Technik

c Auch für das Befahren der küstennahen Bereiche geeignet.

d Relativer Wohlstand. Dennoch sorgt ein Beutel mit Bonbons für großes Aufsehen.

a, b Ein Fischerdorf an der Ostküste

c Zum Festmahl geladen: Barrakuda und Mangosaft

d Schuldisziplin wie früher auch bei uns.


a Im Archipel mit der Hauptinsel Nosy Be. Das Inselchen Nosy Tanikely.

b Eine Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) ließ sich erschnorcheln. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die tropischen Meeren der gesamten Welt. Tauchen bringt zwar mehr, aber die Unterwasserkamera ist gerade mal auf maximal 10 m Tiefe ausgelegt.

c Rüppellseeschwalben (Thalasseus bengalensis) im Ruhekleid. In den tropischen Meeren ebenfalls weit verbreitet, wenn auch nur in denen der Alten Welt.

d Von feenhafter Eleganz: Weißschwanz-Tropikvögel (Phaethon lepturus). Sie sind im südlichen Raum über alle Ozeane hinweg anzutreffen. 


Zurück in der Hauptstadt

a, b Der Trubel lässt einen an der Beschaulichkeit des übrigen Landes zweifeln. 

c Schmutz und Abfälle, wie sie sonst nicht zu sehen waren.

d Hier wird noch repariert und nicht einfach durch teure, neue Teile ersetzt.

e Unterschiedlichste Rassen und Ethnien und Religionen. Jeder integriert sich selbst. Vom Staat gibt's dafür kein Geld.

f Mit großer Sorgfalt verschönt, was ohnehin schön ist.