****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Die Insel liegt etwa 40 km vom Festland entfernt und wurde 1964 Teil der "Vereinigten Republik Tansania". Die Ostküste ist mit ihren herrlichen Sandstränden durch ein Korallenriff vor den anbrandenden Wellen des Indischen Ozeans geschützt. Hier auch finden sich, bald mehr, bald weniger locker aneinander gereiht, "Wohlfühloasen". Mit Pool, Restaurants und Souvenierläden locken sie Gäste aus aller Welt an. Nicht etwa in der Mallorca-Art, dennoch ist hier ein Urlaub Geschmackssache. Zumal wenn man weiß, dass einem auf dem Festland die wundervollste Natur erwartet. Der Wald ist bis auf einen Rest (Jozani Forest) verschwunden, statt seiner finden sich Buschwerk, Siedlungen und Plantagen. Sehenswert ist Stone Town, die Altstadt Sansibars. Im Jahr 2000 wurde sie zum UNESCO Welterbe erklärt. 




Sansibars Ostküste bei Ebbe. Die Riffkante wird durch den Wellensaum markiert. Eines der charakteristischen Auslegerboote liegt auf dem Trockenen. Nicht mehr lange, und auch dieses Boot wird durch ein Motorboot ersetzt sein.


a Die Reiterkrabben (Ocypode ceratophthalmus) graben tiefe Röhren in den Sand des Gezeitensaumes, in die sie sofort verschwinden, wenn man sich ihnen nähert.

b Zwei Wimpelfische (Gattung Heniochus) suchen in einem Gezeitentümpel nach dem Ausweg.

c Pech, wenn sie von einem Reiherläufer (Dromas ardeola) erwischt werden. Als Watvögel haben diese einen ungewöhnlich starken Schnabel, der sich bestens zum Zerlegen von Krabben eignet. Reiherläufer besiedeln die nordwestlichen Küstenareale des Indischen Ozeans bis hinein in den Persischen Golf.

d Seidenreiher (Garzette egretta). Hier die dunkle Form des typischerweise reinweißen Vogels. 

e Ein Wintergast aus der Paläoarktis: der Regenbrachvogel (Numenius phaeopus).

f Die Flut ist zurück, und die Eilseeschwalben (Sterna bergii) beraten sich auf einem alten Fischerboot. 


a - d In Küstennähe finden sich durchaus auch derlei Ecken, sie werden aber vom typischen Strandurlauber kaum jemals wahrgenommen.

e, f Vielmehr zieht es ihn da hin.

g Hier finden sich auch die Beachboys. Vorzugsweise in die Shoukas der Massai gekleidet, wirken sie ein bisschen drängelig, mitunter auch nervig, denn sie wollen ja verkaufen. Allesamt aber sind sie freundlich und zu jedem Spaß bereit.


a Hier und da lässt sich gut schnorcheln, selbst wenn die Sichtqualität nicht die von den ausgewiesenen Tauchgründen ist.

b - d Stein- und Weichkorallen zuhauf, Schwämme und Seeanemonen. Und wo Seeanemonen, da gibt es auch Anemonenfische. 

e Mitunter begegnet man regelrechten Wolken von Riffbarschen. Hier die der Gattung mit dem absonderlichen Namen "Abudefduf", und zwar die Art Abudefduf natalensis. Im Englischen wegen der vielen Streifen "Sergeant major" genannt, svw. "Oberstabsfeldwebel".


a In Gegenden solcherart findet man hin und wieder auch mal ein Insekt.

b Zum Beispiel diesen einprägsam gezeichneten Schmetterling, dessen Namen erst nach langem Suchen zu finden war: Hypolimnas misippus, engl. "Danaid eggfly".

c Der Name von diesem Kerlchen hingegen ist bestens bekannt: Locusta migratoria migratorioides, Afrikanische Wanderheuschrecke. Auf Sansibar nur vereinzelt anzutreffen, zur selben Zeit aber führen in den weiter nördlich gelegenen Ländern Afrikas riesige Scharen geradewegs ins Verderben.


a - e Stone Town, Sansibars Altstadt. Die Häuser wurden im 18. und 19. Jahrhundert erbaut und zeugen von großem Reichtum. Der entstammt zum einen dem Handel mit Gewürzen, klassischerweise aber dem mit Sklaven!

f Als Kinderärztin empfindet Frau Dr. Seda Cinar Wohlgefallen für Minderjährige jeglicher Art.


a, b Fischmarkt, penetranter Geruch, das forschende Auge aber muss da durch. Blaupunkt-Rochen (Taenuria lymma) werden versteigert, respektable Tiere mit zwei bösen Giftstacheln.

c Eingang ins Fort von Stone Town.

d, e Hier erfährt man, wie Schwarze seinerzeit gefügig gemacht und dann verkauft wurden. Kaum einer, der beim Betrachten der Poster nicht mit Übelkeit zu kämpfen hat.

e Draußen im Garten dann, auf dem Gelände des ehemaligen Sklavenmarktes, dieses Denkmal. Die Ketten sollen echt sein!

f Gleich daneben die Anglikanische Kirche. In den Kirchen wurde seinerzeit viel gebetet. Sicher ging es dann weniger um das Wohl der Sklaven, weit eher um das eigene. – Kirche eben!