****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Alles was kleiner ist als Baum und Strauch, verbrennt in der Sommersonne. Auch die Haut der Touristen, die dann in Scharen auf die Insel strömen. Im Frühjahr aber grünt und blüht es auf Sardinien. Regelmäßig sorgen Regengüsse dafür, auch um die Touris fernzuhalten.


a Und wie es blüht!

b Diese Buschlandschaft (Garigue), hier an der Westküste Sardiniens, könnte natürlichen Ursprungs sein, ansonsten ist sie das Ergebnis rigoroser Entwaldung Typisch für die Macchien und Garigues sind die Zistrosen.

c Cistus albidus, die Weißliche Zistrose.  

d Briza maxima, das Große Zittergras, noch beeindruckender als unser heimisches Briza media.


a In dieser Jahreszeit gehört jede dritte oder vierte Blüte zu einer Milchfleckdistel (Galactites tomentosus).

b Von Insekten wird sie gern besucht, hier ein Scheinbockkäfer (Oedemera spec.) mit seinen keulenförmig verdickten Hinterschenkeln.

c Wanzen gehören auch zu den Distelfreunden.  

d Corizus hyoscyami, die Zimtwanze, versucht es lieber mal mit der Kronen-Wucherblume (Glebionis coronaria). Das Insekt sieht wie eine Bodenwanze aus (Lygaeiden, Typ Feuerwanze), gehört aber zur Familie der Glasflügelwanzen (Rhopaliden).


a Bizarr: Muscari comosum, dieTraubenhyazinthe.

b Wie von einer Floristin zusammengestellt.

c Der Sand-Natternkopf (Echium sabulicola) in Massen.  

d Dem Hottopferd scheint er zu gefallen.

  

a Das Gefleckte Sandröschen, Tuberaria guttata.

b Die Breitrand-Schildkröte (Testudo marginata) ist typisch für Griechenland, kommt aber auch auf Sardinien vor. Wahrscheinlich irgendwann einmal hierher verschleppt.

c Castelsardo imponiniert durch das namengebende Castell, das über der Stadt thront.  

d Ob nun kunsthistorisch bedeutsam oder nicht, auf jeden Fall herzergreifend schön, die aus verschiedenfarbigem Marmor errichtete Figurengruppe und Balustrade des Hochaltars im Dom zu Alghero.


a Lapidare Pracht auch im Dom zu Oristano.

b Anders schön.

c Ein Winkel in der Küstenstadt Bosa. "Pittoresk", wie die Gebildeten sagen.

d Die Ruineneidechse (Podarcis sicula) ist sehr beweglich, auch hinsichtlich Lebensraum. Hier auf Tuffgestein an der Küste vor Castelsardo.  


a Nahe verwandt ist die "gewöhnliche" Mauereidechse (Podarcis muralis).

b Warum sich die Mühe mit der Fotosynthese machen, wenn man von anderen leben kann? Das tun zum Beispiel die parasitären Sommerwurz-Arten.

c In Deutschland höchst selten zu sehen, hier öfter mal: der Stierkäfer oder Dreihorn-Mistkäfer (Typhaeus typhoeus). Kein Nashornkäfer also die gehören der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) an Moraea sisyrinchium.  

d Mittags-Schwertlilie, auf Sandböden öfters anzutreffen


a Unsereiner muss die Lesebrille aufsetzen, um zu erkennen, wie großartig die Blüten der Gefransten Raute (Ruta chalepensis) beschaffen sind.

b Ebenso die der Fruchtstände vom Sternklee (Trifolium stellatum).

c Schon fast Kitsch, die Buntheit des Bienenfressers. Und hundert Meter weiter leider kein Rötelfalke, wie die Tropfen auf dem Rücken erkennen lassen, sondern ein kommuner Turmfalke.  

d Um auf der Insel herumzukommen, sollte man ein motorgetriebenes Landfahrzeug mieten.

   

a Damit kommt man auch in die Höhe.

b Oder man nutzt zum Befahren wässriger Oberflächen weit besser geeignet ein Kraftboot. Fürs Bewundertwerden in diesem Falle leider nicht dienlich, weil es damit hin zu kleinen, unbewohnten Inseln ging.

c Hier im Maddalena-Archipel (Nordosten Sardiniens) gibt es Inselchen, die anderweitig unerreichbar bleiben. Isola Budelli zum Beispiel. Im Vorgrund das im gesamten Mittelmeerraum häufige Rutenoder Steckenkraut, Ferula communis.  

d Auf der BarretinoInsel fanden wir etwas ganz Absonderliches: Cynomorium coccineum, den Malteserschwamm, eine blattgrünlose Schmarotzerpflanze. 

  

a Der Malteserschwamm sieht auf den ersten Blick eher einem Pilz ähnlich, ist aber eine Blütenpflanze. Sie gehört zu den in den Tropen verbreiteten Hundskolbengewächsen. Die fleischigen Kolben tragen winzige Blüten. Zur Zeit der Kreuzritter wurde die Pflanze zur Blutstillung verwendet.

b Die Silbermöwe ist über unseren Besuch ganz und gar nicht begeistert.

c Ein ausgesprochen staksiges Tier, der Stelzenläufer (Himantopus himantopus).  

d Auch die Flamingos leben auf hohen Stelzen.