****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Schnorcheln, Tauchen, Segeln ist das Hauptziel von Leuten, wenn sie von Europa nach Queensland reisen. Und wirklich, schon deshalb lohnt sich der weite Weg. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen und zu erleben.



 

a Die Küste ist, wie hier am Cape Kimberley, in weiten Teilen völlig menschenleer. Zum einen lebt hier kaum jemand, zum anderen ist mit Leistenkrokodilen und Würfelquallen ("sea wasps", "marine stingers") zu rechnen - Tiere, die unsereinem ans Leben gehen.

b Eine mächtige Krabbe, ziemlich matt. Offenkundig war sie gerade dabei, ihr Leben auszuhauchen. Auf einen Test mit dem Zeigefinger hin aber zeigte sie, wie viel Leben noch in ihr steckt.

c Über weite Bereiche von Flussmündungen erstreckt sich küstennah ein Mangrovenwald. Hier die Stelzenmangrove Rhizophora stylosa.  

d Die Smaragdameise, auch Grüne Weberameise (Oecophylla smaragdina) genannt. Zum Bau der Nester ziehen sie Blätter zusammen und verheftet sie mit Hilfe ihrer spinnfähigen Larven. Der Stich der Ameise ist sehr gefürchtet.


a Das Große Barriere-Riff. Es erstreckt sich über 2300 km entlang vor Australiens Nord-Ostküste, besteht aus Tausenden Einzelriffen und etwa eintausend Inseln. Seit 1981 gehört das Riff zum UNESCO-Weltnaturerbe.

b Von Port Douglas aus ließen wir uns zur äußeren Riffkante verschiffen, dahin, wo das Wasser am klarsten ist.

c Und dort ging es dann 10 bis 20 Meter hinunter.

d Zuvor hieß es, sich in enge Anzüge zu zwängen. Zum Schutz vor den gefürchteten Würfelquallen, den Stinger Wasps. Anfang Mai zwar wenig wahrscheinlich, aber nicht ganz auszuschließen.


a Ein bisschen verspannt, denn draußen wurde ein Hai gesichtet.

b Nicht sonderlich groß, aber eben ein Hai.

c Tiere, wo stattdessen nur Steine zu sein scheinen. Genauer: korallenbildende Nesseltiere. Man fragt sich, woher und - wieso überhaupt - das einzelne kleine Tierchen "weiß", wie das Gesamtbauwerk auszusehen hat, hier die Form einer Geweihkoralle, dort die einer Pilzkoralle und da die einer Hirnkoralle. Ähnlich die Frage, woher die einzelnen knochenbildenden Zellen unseres Körpers wissen können, wie das Kahnbein der Handwurzel, wie der Oberarmknochen und wie das Grundglied unseres Daumens zu formen ist.  

d Darüber schwimmen Fische der buntesten Art. Die Farben und Muster schreien: "Hier bin ich, bitte kein Zweiter meiner Art!" 


b Die "Mördermuschel" Tridacna gigas. Die Buntheit der Zellen ihres Weichkörpers rührt von Zooxanthellen einzellige Organismen, die als Endosymbionten innerhalb der Zellen des den Weichkörper bedeckenden "Mantels" leben.

c Ob der Finger stecken bleibt, wenn sich die Muschelschalen schließen?


Man muss nicht unbedingt tauchen, Schnorcheln tut es ebenfalls. Dann auch hat man den Vorteil, die bunte Pracht sonnendurchflutet zu erleben. Außerdem hielt es der Fotoapparat nur bis zu 5 Meter Tiefe aus.



  Brille auf, durch den Schnorchel pusten, eintauchen und gucken!