****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Die madagassischen Regenwaldgebiete bei Ranomafana und (weiter nördlich) Andasibe. Von den ursprünglichen Regenwäldern ("Primary Forests") sind auf Madagaskar nur noch 4 (!) Prozent erhalten. Der Waldbedeckung, gleich ob ursprüngliche Trockenwälder, Dornsavannen oder eben die Regenwälder, geht es schon seit Jahrhunderten durch Brandrodung an den Kragen. Ergebnis: 90 Prozent der Insel werden heute von sogenannten sekundären Savannen beherrscht. Überall dort tritt der rote Lateritboden zutage, Bodenerosion ist die Folge. Ökotourismus gilt sowohl für die Regierung als auch für die örtliche Bevölkerung als überzeugendes Argument, die Reste der ursprünglichen Wälder zu bewahren.   

a In den Randgebieten der Wälder sind große Flächen (sekundär) mit Bambus und eingeführten Bäumen (Kiefern, Eukalypti) bewachsen. Hier wuchsen einst Urwälder.

b Welch hässlicher Ersatz: in Australien heimische Eukalypti.

c Ein Fluss durchschneidet den Regenwald bei Ranomafana, dem viertgrößten der erhalten gebliebenen Urwälder.   

d Das Regenwalddorf Andasibe, Einkaufszentrum für die ganze Gegend. 

 

a Cyber Cafe in Andasibe. Die Kinder verhalten sich gegenüber der neuen Technik hochaffin. Als "Vazaha" (hellhäutiger Fremder) bin ich zwar suspekt, habe aber schnell herzlichen Kontakt.

b Gerade mal drei Papageienarten sind auf Madagaskar heimisch, das hier ist der größte: Coracopsis vasa, der Große Vasa-Papagei. Häufig auch außerhalb der Wälder zu sehen.

c Öfters auch Schlangen.   

d Gedenksteine für die Ahnen. Die Dorfbewohner kommen hierher, um die Geister der Altvordern um Rat zu bitten.  



a Der einzige Bienenfresser, den Madagaskar zu bieten hat: Merops superciliosus.

b Vom Straßenrand aus beobachtet: Sanzinia madagascariensis. Wie die wenigen hier vorkommenden Leguanarten ist die (für Madagaskar endemische) Boa Botschafterin des seit Gondwanazeiten fernen Amerikas.

c Die rote Varietät von Terpsiphone mutata, dem Madagaskar-Paradies-Fliegenschnäpper. Prächtig und gar nicht mal selten.   

d Hier am Waldrand wird für die Ahnen gekocht.  

 

a Polyboroides radiatus, Madagascar Harrier Hawk, im Deutschen "Höhlenweihe" genannt.

b Und einen halben Kilometer weiter: Accipiter francesiae aus der derselben Gattung wie unserer Habicht und Sperber, deutsch etwas willkürlich "Echsenhabicht" genannt.

c Winzig, aber hoch ästhetisch: die Zikade "Redbanded Leafhopper" Graphocephala coccinea.   

d Gleich daneben eine Verwandte.